Dopamin-der Hauptakteur bei Sucht.
Ihr kennt das sicher von euch selber das ihr etwas Im Fernsehen seht, mal etwas Zeit auf Tiktok, Insta oder einer andere Plattform verbringt oder auch nur ein paar Berichte lest und einfach nicht davon los kommt? Ich kann euch gleich sagen das es nicht mal an euch selbst liegt sondern an eurem Gehirn.
Wie funktioniert Dopamin
Fälschlicherweise glauben viele Menschen bis heute das Dopamin DAS Glückshormon ist welches dafür verantwortlich ist das wir so sehr nach gewissen Suchtstoffen und Verhaltensweise verlangen, allerdings muss man sich das ganze anders Vorstellen. Dopamin gibt und nicht den Kick wenn es passiert sondern davor. Der Botenstoff wird bereits ausgelöst wenn wir etwas erwarten. Mit dem Wissen lassen sich sehr viele Verhaltensweisen erklären:
Videos: Die meistens Videos beginnen unspektakulär aber oft gepaart mit einer Frage „wusstet du das…“, „habt ihr schon mal gesehen wie…“ in diesem Moment sind wir bereits fixiert selbst wenn uns gewisse Themen nicht mal im Ansatz interessieren wir gehen in diesem Moment in einer Erwartungshaltung und schauen weiter. Genau so funktioniert das auch beim Scrollen, wir befinden uns durchweg in der Situation das wir darauf warten das gleich ein „spannendes Video“ kommt welches wir ggf. teilen, abspeichern etc.
Serien und Filme: Hier läuft das ganze Prinzip recht ähnlich ab, spannende Szene werden oft schon vorab angekündigt durch Musik, die Szenerie selbst oder einfach dadurch wie der Held sich verhält. Wenn er sich in einem Aktionfilm mit Waffen, und anderem Equipment ausrüstet gehen wir grundsätzlich nicht davon aus der die Nächste Szene zeigen wird wir er mit seinen Freunden im Restaurant sitzt und von seinem Wochenende erzählt.
Spiele: Es kommt drauf an von welchem Spiel wir reden, wenn es um ein Story lastiges Game geht haben wir das gleiche Konzept wie bei den Serien oder den Videos wir erwarten immer diese eine spannende Stelle, den Wendepunkt. Wobei hier auch schon in der Regel das Erkunden und erforschen selbst in einem Spiel mit einem Vorgegebenen Weg zusätzlich wirkt. Wir haben hier das Phänomen das wir selber nicht nur Zuschauer sondern auch Akteure sind. Und besonders stark ist es bei Onlinespielen dazu findet ihr aber einen ausführlicheren Bericht auf meiner Seite (Link einfügen)
Motivation ⚡, Belohnung 🎁, Lernen 📚, Bewegung 🏃
Der Biologische Ablauf
Dopamin ist ein Botenstoff der in alltäglichen Situationen ausgeschüttet wird. So ist es bereits aktiv wenn wir Hunger haben und uns auf etwas zu Essen freuen. Auch bei der Bewegung spielt es eine sehr große rolle da es für die Motivation verantwortlich ist und durch Sport eine Befriedigung erlebt. Jetzt ist aber das ganz große Problem das die Verhaltenssüchte viel stärker als die normale Ausschüttung wirkt. Dadurch entsteht ein Teufelskreis welcher immer schwerer zu durchbrechen ist. Und schon beginnt der Teufelskreis.
Drei Schritte in die Sucht
Schritt 1: Künstliche Dopaminspritze: Verhaltenssüchte wie Gaming, Socialmedia oder aber auch Glücksspiel lösen eine sehr starke Dopaminausschüttung aus, diese ist stärker als jene welche wir durch Essen, soziale Anerkennung oder Erfolg vernehmen. Wobei man hier auch nochmal erwähnen muss das sowohl beim Gaming als auch beim Glückspiel Erfolg ein Bestandteil ist der überhaupt dafür sorgt das wir dran bleiben. Bei Social Media ebenfalls aber nicht so stark.
Schritt 2: Die Dopaminrezeptoren werden reduziert, normale Aktivitäten machen weniger Spaß und man benötigt länger um in diese rein zu finden. Der natürliche Reiz muss viel stärker sein um das gleiche Erlebnis zu versprühen. Es wird also künstlich eine Toleranz gehen die Dopaminausschüttung im Bezug auf normale Aktivitäten entwickelt.
Schritt 3: Kontrollverlust: In dieser Stufe wird die Selbstkontrolle und Entscheidung geschwächt, Handlungen erfolgen nun fast automatisch und werden vom Gehirn gesteuert (der Griff nach dem Handy, das starken eine Spiels etc.).
Anders kann man sagen: Man erwartet eine Belohnung, das Verlangen wird zu einem Zwang und dieser führt einen direkt in die Sucht, weil man immer mehr und mehr benötigt um die gleiche Befriedigung zu verspüren und normale Aktivitäten machen überhaupt kein Spaß mehr und sind nur noch ein notwendiges übel, bis es zum Schwänzen oder Fehlen auf der Arbeit kommt.
Veränderung im Gehirn durch die chronische Sucht
Als erstes haben wir hier den sogenannten Nucleus accumbens auf deutsch so viel wie „der Anschmiege Kern“ es handelt sich hier um ein Teil der Basalganglien welche für Belohnung und somit auch für die Sucht verantwortlich ist. Er fängt an extrem empfindlich auf reize zu reagieren und erzeugt dadurch ein starkes Verlangen.
Beispiel: Man will nur kurz auf das Handy schauen weil man die Uhrzeit prüfen möchte und sieht oben in der Leiste das es drei neue Nachrichten gibt und schon packt einen die Neugier und man will sich diese kurz anschauen und durchlesen und schon findet man sich ne Stunde später auf Social Media wieder.
Der Präfrontale Kortex verliert immer mehr an Aktivität was dafür sorgt das wir die Kontrolle verlieren und mehr nach Impulsen handeln.
Beispiel: Man muss etwas für die Schule, Arbeit oder Ausbildung lesen und auf dem Tisch liegt das Handy, die Gefahr danach zu greifen ist sehr hoch da dies impulsiv passiert ohne das man rational darüber nachdenken kann.
Die Amygdala reagiert sehr stark auf Reize, was dazu führt das Trigger ein sehr starkes Verlagen auslösen.
Beispiel: Bleiben wir bei den Handy auf den Tisch, es vibriert = Trigger und das kann schon die Tägliche Wettervorhersagen sein den dann greift auch schon wieder der Präfrontale Kortex und wir hängen wieder ne Stunde am Gerät.
Der Hippocampus verstärkt Erinnerung an Reize wodurch die Sucht tief verankert wird.
Beispiel: Ein Kumpel schickt ein Video was man sich anschauen soll. Soweit so gut aber dieses Video stammt von einem Crator den man lange nicht mehr verfolgt hat. Man erinnert sich aber daran wie Lustig man ihn damals fand und will jetzt mal generell schauen was er so getrieben hat. Und auch hier ist dann wieder gerne mal ne Stunde weg.

